- Walton
- Walton['wɔːltən],1) Ernest Thomas Sinton, irischer Physiker, * Dungarvan (County Waterford) 6. 10. 1903, ✝ Belfast 25. 6. 1995; war 1931-34 am Cavendish-Laboratorium in Cambridge tätig, anschließend am Trinity College in Dublin, ab 1947 als Professor Mit J. D. Cockcroft entwickelte Walton ab 1928 einen Beschleuniger nach dem Prinzip des Kaskadengenerators, mit dem sie 1932 durch Ionisation von Wasserstoffatomen erzeugte Protonen beschleunigten und durch Beschuss von Lithium die erste Kernumwandlung mithilfe eines künstlich erzeugten Ionenstrahls durchführten. Zusammen mit Cockcroft erhielt Walton hierfür 1951 den Nobelpreis für Physik.2) Izaak, englischer Schriftsteller, * Stafford 9. 8. 1593, ✝ Winchester 15. 12. 1683. Der Sohn eines Landwirts gelangte als Kaufmann in London zu Wohlstand. Seine anschaulichen Lebensbeschreibungen von ihm nahe stehenden Anglikanern (»The life and death of Dr. Donne«, 1640; »The life of George Herbert«, 1670; »The life of Dr. Sandersson, late Bishop of Lincoln«, 1678) gelten als Prototypen der biographischen Literatur. Schon zu Lebzeiten berühmt wurde er durch sein nostalgisch-pastorales, mit Gedichtzitaten und philosophisch-religiösen Betrachtungen durchwirktes Kompendium »The compleat angler« (1653; deutsch »Der vollkommene Angler«), das als ländliche Idylle in starkem Kontrast zu den politischen Wirren der Zeit stand.Ausgabe: The compleat angler, herausgegeben von G. Keynes (1929).M. Bottrall: I. W. (London 1955);3) Sir (seit 1951) William Turner, englischer Komponist, * Oldham 29. 3. 1902, ✝ Ischia 8. 3. 1982; wurde 1923 mit einem Streichquartett und dem »Façade« betitelten »Entertainment« (mit Gedichten von Edith Sitwell) für Rezitator und sechs Kammerinstrumente bekannt. Seine frühen Werke sind betont modern (vergleichbar dem jungen S. Prokofjew), die späteren eher neuromantisch unter dem Einfluss E. Elgars. Walton komponierte zwei Opern, »Troilus and Cressida« (1954) und »The bear« (1967), ein Oratorium »Belshazzar's feast« (1931), Orchester- (zwei Sinfonien, vier Ouvertüren), Kammer- und Klaviermusik, Bühnen-, Film- und Hörspielmusiken.N. Tierney: W. W. His life and music (London 1984);S. Walton: W. W. Behind the façade (Oxford 1988).
Universal-Lexikon. 2012.